Im Mittelpunkt der letzten GR – Sitzung stand der Schulbericht für das Schuljahr 2013 / 14. Dass das Problem drastisch sinkender Schülerzahlen im Hauptschulbereich nicht einfach durch die Einführung der Werkrealschulen gelöst werden könnte, ist sicher keine allzu große Überraschung. Nach Abschaffung der verbindlichen Grundschulempfehlung sank der Anteil der Anmeldungen zur Werkrealschule nochmals von ca. 24 % auf mittlerweile knapp 13 %. Vor diesem Hintergrund ist es sicher nachvollziehbar, dass die Landesregierung auf diese eindeutige Entwicklung reagieren und das dreigliedrige Schulsystem zu einem zweigliedrigen umbauen möchte. Diese grundsätzlich richtige Zielsetzung muss aber mit Augenmaß und unter Berücksichtigung der lokalen und regionalen Gegebenheiten umgesetzt werden. Wichtig ist, dass es bei diesem Prozess keine Sieger und Verlierer gibt, sondern dass sich alle bisherigen Schulformen in der neuen Welt wieder finden können. Deshalb sollte hier niemand etwas „übergestülpt“ werden – die Schulleiter, Lehrer, Elternvertreter und Schüler müssen an diesem Prozess beteiligt werden. Ein wesentlicher Teil der zukünftigen Gaggenauer Schullandschaft muss der systematische Ausbau der Ganztagesangebote bei allen Schulformen sein. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir, dass es im nächsten Schuljahr auch an der Merkurschule in Ottenau Ganztagesangebote geben wird. Ohnehin zeigte die Information der Schulleiterin der Merkurschule, dass man dort klare Vorstellung über den weiteren Weg der Schule und dass die Merkurschule auch als mögliche Gesamtschule gut aufgestellt sein wird. Unser Fazit aus dem Schulbericht und den Aktivitäten in den Nachbarstädten und Gemeinden: Wir sollten keine Angst vor neuen Entwicklungen haben, aber wir sollten die Veränderungen mit Blick auf unsere Begebenheiten und unsere Anforderungen sensibel und behutsam angehen.
Die erwartete Entwicklung der Schülerzahlen macht übrigens auch ein weiteres Mal deutlich, dass wir unsere Infrastruktur – vor allem in den Stadtteilen – nur auf Dauer sicherstellen können, wenn junge Familien von Außen in unsere Stadt ziehen. Dazu brauchen wir unter anderem auch neue Wohngebiete. Vor diesem Hintergrund ist es sicher ein freudiges Ereignis, dass das Areal der Gaggenau Werke nach vielen Jahren als Industriebrache nun endlich zum Baugebiet wird.