Wir brauchen zusätzlichen Wohnraum

Veröffentlicht am 02.02.2016 in Fraktion

Bei der ersten Gemeinderatsitzung 2016 bestimmten  Wohnungsbauthemen in unterschiedlichen Facetten die Tagesordnung. So wurden die geplanten Wohnhäuser entlang der Murg am Ortsausgang von Ottenau per Satzungsbeschluss auf den Weg gebracht. Bei drei weiteren Bauvorhaben ging es  im Wesentlichen um einige Erleichterungen bei einer etwas massiveren Bebauung von großen Grundstücken durch Privatpersonen im innerstädtischen Bereich.

Die aktuelle Häufung dieser Themen kommt nicht von ungefähr. Gaggenau ist glücklicherweise als Wohnort recht attraktiv und die Unterbringung von anerkannten Flüchtlingen erfordert in den nächsten Jahren zusätzlichen Wohnraum in unserer Stadt. Da wir bekanntlich aus Landschafts – und Naturschutzgründen kaum in die Fläche gehen können, wird die Ausnutzungen von noch bestehenden Baulücken sowie eine intensivere Bebauung der Innenstadtbereiche unumgänglich.

Natürlich muss dies mit Augenmaß geschehen, die neuen Projekte müssen vernünftig in die jeweilige Umgebungsbebauung eingebunden werden. Einige Negativbeispiele aus der jüngsten Vergangenheit – wie z.B. das Gebäude an der Kreuzung Michelbacherstraße / Goethestraße oder der Neubau neben der evangelischen Kirche in Ottenau – dürfen sich nicht wiederholen. Beide wurden ohne Bebauungsplan, das heißt auch ohne Einbindung des Gemeinderates von der Stadtverwaltung genehmigt und – mehr oder weniger - kontrolliert. Immerhin hat der für den Baubereich zuständige Bürgermeister Michael Pfeiffer einige Grundsätze definiert, mit denen die Verwaltung allzu massive Bebauungen durch Investoren in der Zukunft zumindest erschweren möchte. Dies ist auf jeden Fall ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.  Daneben können wir uns auch vorstellen, dass man in besonders sensiblen Bereichen in den jeweiligen Ortskernen neue Bebauungspläne aufstellt.

Die notwendigen klaren Spielregeln dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir der Schaffung von neuem Wohnraum in unserer Stadt grundsätzlich positiv gegenüberstehen. Viele andere Gemeinden im ländlichen Raum - auch in unserer Region - wären glücklich, wenn sie dem Rückgang ihrer Einwohnerzahlen aufhalten könnten. So gesehen ist die aktive Wohnungsbaupolitik, die Gaggenau in den nächsten Jahren betreiben muss und auch betreiben will, unter dem Strich ein positives Zeichen für die weitere Entwicklung unserer Stadt.

Gerd Pfrommer Fraktionsvorsitzender