Dialog mit Anwohnern bei Bebauungsplänen kann zum erfolgreichen „Gaggenauer Modell“ werden

Veröffentlicht am 12.05.2016 in Fraktion

Das Besondere am Bebauungsplan „Nördlich der Pestalozzistraße“ in Bad Rotenfels war die Art und Weise, wie dieser Plan entwickelt wurde. Es gab hier einen intensiven Abstimmungsprozess zwischen interessierten, kritischen Anwohnern, dem Gemeinderat und der Stadtverwaltung. Dieser Prozess war nicht frei von Irrungen und Wirrungen, aber er führte letztendlich zu einem Ergebnis, mit dem wohl alle Beteiligten ganz gut leben können. Unser Dank geht in diesem Zusammenhang an die Anwohnern, die sich nicht aufs Kritisieren beschränkten, sondern  das neue Baugebiet konstruktiv und mit großem Sachverstand mitgestalteten. Unser Dank gilt aber auch den Mitarbeitern der Stadtverwaltung, die sich auf diese neue Form der Bürgerbeteiligung einließen. Wir freuen uns, dass wir diesen erfolgreichen Prozess gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen anderer Fraktionen aktiv mitgestalten konnten. Diese Art der Zusammenarbeit sollte Schule machen und kann zu einem erfolgreichen „Gaggenauer Modell“ werden.

Dialog mit Anwohnern auch beim  „Schwörer-Areal“ erforderlich

Wir halten eine intensive Zusammenarbeit zwischen den Planern, der Stadtverwaltung, dem Gemeinderat und den Anwohnern auch bei der geplanten Bebauung des „Schwörer-Areals“ für unbedingt notwendig. Deshalb haben wir die Verwaltung aufgefordert, die weiteren Planungsschritte eng mit Vertretern der Anlieger abzustimmen. Nur im Dialog wird es möglich sein, Lösungen zu finden, mit denen alle Beteiligten leben können. Inhaltlich haben wir deutlich gemacht, dass ein sieben Stockwerke hoher, massiver Wohnblock aus unserer Sicht nicht in dieses Gebiet passt. Wir haben deshalb bei der Gemeinderatsitzung erklärt, dass wir maximal fünf Stockwerke mittragen werden.

 Auch sonst gibt es noch einige ganze Reihe von offenen Fragen zur Gestaltung des gesamten Areals, zu Verkehrs- und Parkierungsthemen sowie zum Hochwasserschutz, die im Rahmen der Offenlage besprochen und geklärt werden müssen. Es gibt nach wie vor eine große Nachfrage nach Wohnungen in Gaggenau, deshalb müssen wir auch weiterhin bezahlbaren Wohnraum schaffen. Aber diese neuen Projekte müssen sich in einem vertretbaren Rahmen in die bestehende Bebauung einfügen. Deshalb brauchen wir auch hier den Dialog mit den Anwohnern und deshalb muss auch hier Gründlichkeit vor Schnelligkeit gehen.

Sanierungsmaßnahmen im Kabinentrakt der Traischbachhalle sind  dringend erforderlich

Im Rahmen der Diskussion über den Umbau und die Sanierung der Umkleide-und Duschanlagen im Untergeschoss der Traischbachhalle wurde natürlich auch über die zukünftige Zusammenarbeit des VFB Gaggenau mit dem FC Türkiyemspor Selbach diskutiert. Wir  haben bei dieser Gelegenheit  aber deutlich gemacht, dass die Sanierungsmaßnahmen, unabhängig von der Verlagerung des FC Türkiyemspor von Selbach nach Gaggenau,  längst überfällig und dringend notwendig sind. Wer möchte, dass im Traischbachtal weiterhin Fußball gespielt wird, kann die Sanierungsmaßnahmen an der fast 50 Jahre alten Anlage nicht blockieren oder auf die lange Bank schieben. Auch die neue Flutlichtanlage, die am Sportplatz an der B 462 errichtet werden soll, ist für einen vernünftigen und geordneten Trainingsbetrieb wichtig.

Im Übrigen sind wir schon der Auffassung, dass es ein wirklich gelungenes Integrationsprojekt im Traischbachtal erst geben kann, wenn die beiden Vereine nicht weiterhin nebeneinander her kicken, sondern in einer gemeinsamen Mannschaft Fußball spielen. Wir denken, dass auch die Stadt ihr Interesse an einem wirklichen Integrationsprojekt signalisieren sollte. Allerdings darf man dieses Ziel den beiden Vereinen nicht mit „ dem Holzhammer „ eintrichtern oder mit irgendwelchen Junktims verbinden.  Stattdessen sollte die Stadt die beiden Vereine auf dem Weg zum Ziel mit einem entsprechenden Rahmen für die Gespräche und mit einer geeigneten Moderation unterstützen.

Gerd Pfrommer Fraktionsvorsitzender