Eigenständige Stadtwerke sind gut für Stadt und Bürger

Veröffentlicht am 24.11.2016 in Fraktion

Es gibt in Deutschland Einrichtungen, die wir auch in der EU mit Zähnen und Klauen verteidigen sollten. Dazu gehören neben dem Dualen Ausbildungssystem, regionalen Banken wie Sparkassen oder Volksbanken auch Stadtwerke in kommunaler Regie. Hier haben die Bürger noch Ansprechpartner vor Ort und die Werke leisten häufig noch Beiträge für den Erhalt der Infrastruktur ihrer Kommunen. So leisten auch die Stadtwerke Gaggenau mit den Betriebszweigen Hallenbad, Nahverkehr sowie der Organschaft zwischen den Stadtwerken und der Kurgesellschaft Bad Rotenfels einen nicht zu unterschätzenden Beitrag für die Lebensqualität in unserer Stadt. Hinzu kommt die Konzessionsabgabe, die häufig zusätzliche Gelder in das Stadtsäckel bringt.

Deshalb freut es uns sehr, dass es den Stadtwerken Gaggenau trotz zusätzlicher,  nicht kostendeckender Betriebszweige und trotz durchaus aggressiver Konkurrenz am Mark auch im Jahr 2015 wieder gelungen ist, einen sehr ordentlichen Jahresgewinn einzufahren. Die nach wie vor weitgehend stabilen Marktanteile im Kerngeschäft sowie eine vorausschauende Einkaufspolitik der Geschäftsleitung sind hier die wesentlichen Bausteine für diese positive Entwicklung. Wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten weiterhin versuchen, die Eigenständigkeit und die positive Entwicklung der Stadtwerke mit unseren Entscheidungen abzusichern.

Tarifanpassungen: Strom wird etwas teurer, Gas etwas günstiger

Gesetzliche Vorgaben wie Netzentgelte und EEG-Umlagen  führen im nächsten Jahr zu höheren Kosten von etwa 2 ct/kwh. Durch geringere Beschaffungskosten konnten die Stadtwerke die tatsächlichen Kosten um etwa die Hälfte reduzieren, sodass am Ende die Preise der Grundversorgung beim Strom um 1 ct/kwh angehoben werden müssen, um die Kostensteigerungen einigermaßen auszugleichen.

Dagegen schlagen die günstigeren Beschaffungskosten beim Gas „ungefiltert“ auf das Ergebnis durch. Deshalb sind die Stadtwerke hier  in der Lage, die Verbrauchspreise bei der Grundversorgung mit Erdgas um netto 1,04 ct/kwh zu reduzieren.

Die Hintergründe für die Preisanpassungen von Strom und Gas wurden uns von der Werksleitung plausibel erläutert, sodass wir diesen Vorschlägen zustimmen konnten.

Bäderdialog am 25.11

Die Aufgabe, das Waldseebad und das Hallenbad in eine gute und sichere Zukunft zu führen, gehört sicher zu den größten Herausforderungen dieses Gemeinderates. Wir sind dabei alle gut beraten, unsere Lehren aus den sehr unbefriedigenden Abläufen bei der letzten Waldseebad-Entscheidung zu ziehen. Die Vorlagen der Verwaltung und die Aussagen des Planers  hielten dem Realitäts-Check nicht stand und die damals sehr konstruktive und motivierte Waldseebad-Initiative wurde aus dem Rathaus heraus häufig als Gegner und nicht als Partner gesehen. Dies müssen wir jetzt unbedingt besser machen, deshalb sind wir sehr an einem intensiven und offenen Dialog mit den Bürgern interessiert und hoffen bei der ersten Veranstaltung am 25.11 auf eine rege Beteiligung und auf konstruktive Gespräche.

Gerd Pfrommer Fraktionsvorsitzender